Trinkgeld: Der psychologische Trinkgeld-Trick der Gastronomen

Einleitung

Im Gastgewerbe ist Trinkgeld ein wesentlicher Faktor, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Restaurants setzen ausgeklügelte psychologische Tricks ein, um die Höhe des Trinkgeldes zu beeinflussen. In diesem Artikel untersuchen wir die cleveren Strategien, die Gastronomen anwenden, um Ihre Geldbörse zu öffnen.

Der Einfluss der Rechnungsaufteilung

Eine Studie der Cornell University ergab, dass Kunden, die eine Rechnung erhalten, die in zwei kleinere Rechnungen aufgeteilt ist, im Durchschnitt 5 % mehr Trinkgeld geben als diejenigen, die eine einzige Rechnung erhalten.

Dies liegt daran, dass die Aufteilung der Rechnung die Gesamtsumme weniger überwältigend erscheinen lässt. Da Menschen dazu neigen, runden Zahlen einen höheren Stellenwert zuzuschreiben, kann die Aufteilung die Barriere zum Trinkgeld senken.

Die Macht des positiven ersten Eindrucks

Forschungen haben gezeigt, dass Menschen dazu neigen, sich an erste Eindrücke zu erinnern. Restaurants nutzen dies, indem sie ihre Mitarbeiter so schulen, dass sie freundlich, aufmerksam und zuvorkommend sind.

Wenn die Gäste ein positives Erlebnis haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie ein großzügigeres Trinkgeld geben, als wenn der Service unaufmerksam oder unfreundlich war.

Die Wirkung der sozialen Norm

Psychologen nennen dies den "normativen Einfluss". Wenn Menschen sehen, dass andere Personen in einer Gruppe Trinkgeld geben, ist es für sie wahrscheinlicher, dies ebenfalls zu tun.

Restaurants nutzen dies aus, indem sie in Speisekarten oder auf Quittungen Hinweise geben, dass Trinkgeld erwartet wird oder dass es üblich ist. Dies kann Kunden dazu veranlassen, dem sozialen Druck nachzugeben und mehr Trinkgeld zu geben, als sie sonst tun würden.

Geschlechterunterschiede beim Trinkgeld

Interessanterweise deuten Untersuchungen darauf hin, dass Männer im Allgemeinen eher Trinkgeld geben als Frauen. Eine Studie ergab, dass Männer durchschnittlich 15 % mehr Trinkgeld gaben als Frauen.

Die Gründe hierfür sind nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass gesellschaftliche Normen oder Rollenstereotype eine Rolle spielen können.

Fazit

Restaurants setzen eine Vielzahl psychologischer Tricks ein, um die Höhe des Trinkgeldes zu beeinflussen. Von der Aufteilung der Rechnung bis zum Schaffen eines positiven ersten Eindrucks nutzen Gastronomen unser Verhalten zu ihrem Vorteil.

Als Verbraucher ist es wichtig, sich dieser Taktiken bewusst zu sein und darüber nachzudenken, welchen Einfluss sie auf unsere Trinkgewohnheiten haben. Indem wir verstehen, wie diese Tricks funktionieren, können wir fundiertere Entscheidungen darüber treffen, wie viel wir Trinkgeld geben, und gleichzeitig ein angenehmes kulinarisches Erlebnis genießen.